Wissenswertes rund um den Bogensport…

Der Recurve-Bogen

Der Recurve Bogen ist der klassische europäische Bogen. Im frühen Mittelalter wurde speziell in England der sogenannte englische Langbogen geschossen. Aus dem Fernen Osten und Asien kam die typische Recurve Form ins Abendland. Da die Wurfkraft größer ist setzte sich dieser Bogen bald in Europa durch.

Der Recurvebogen ist teilbar und besteht aus dem Mittelteil, den Wurfarmen, der Sehne, zum „Zubehör“ zählen das Visier, die Pfeilauflage, der Button, das „Stabilisationssystem“.

Das Mittelteil hat eine „Griffschale“, zwei Taschen zur Aufnahme der Wurfarme, sowie Gewindebuchsen für das „Zubehör“. Das Mittelteil ist in Holzlaminat oder in unterschiedlichen Metallegierungen zu erhalten. Die Metallegierungen sind zwar schwerer aber dafür haben sie weniger Eigenschwingungen und eine höhere Festigkeit. Die Mittelteile sind von 23 bis 25 Zoll erhältlich.

Die Wurfarme bestehen aus Holzlaminat mit einem Glasfieberüberzug oder statt Glasfieber, Carbongewebe in Harzen eingebunden zwischen und, oder auf dem Holzlaminat. Diese Wurfarme haben einen bis zu 8% igen Energieübertragungsgewinn d.h. eine schnellere, flachere Flugbahn des Pfeiles. In Verbindung mit entsprechenden Mittelteilen, lassen sich Bogenlängen von 46 bis 72 Zoll zusammenstellen (ca.120 bis 200 cm ).

Die Sehne hier werden nur die zwei hauptsächlichen Garne für die Sehne angesprochen. Zum einen Dacron für den Einsatz bei Holzmittelteilen sowie Fast Flight welche einen bis zu 10%igen Energieübertragungsgewinn ermöglicht, ebenso ist sie weniger Wärme-Kälteempfindlich. Die Strangzahl der Sehne kann zwischen 10 und 20 Fäden variieren, je nach Stärke des Garnes, oder den „Einstellungen“ des Schützen. Die Sehne ist ein Endlosfaden der um einen Sehnengalgen (können entsprechende Längen der Sehne eingestellt werden) gewickelt wird bis das die entsprechende Strangzahl vorhanden ist. Danach werden die Öhrchen (Sehnenenden) für die Aufnahme an den Tips ( Wurfarmenden ) sowie die Mittelwicklung gefertigt. Auf der Mittelwicklung wird der Nockpunkt ( Metall oder mit Garn gewickelt ) für den Pfeil in entsprechender Höhe angebracht.

Visiere wir unterscheiden hier zwei Arten. Zum einen das Frontvisier  (das Visier ist nahe am, oder im Bogenfenster angebracht) und zum Zweiten die Auslegervisiere. Diese können den Kornträger an einer „Stange“ vom Bogen weg positionieren. Dieses Verlängern der Visierlinie hat für die Scheibenschützen einige Vorteile. Die Frontvisiere kommen mehr bei den Jagdschützen zur Anwendung.

Pfeilauflagen / Button dienen zum Halten und Führen des Pfeiles. Hierbei gibt es eine sehr große Auswahl an unterschiedlichen Materialien.
Von der einfachen Plastikauflage bis hin zur Magnetpfeilauflage. Hierbei entscheidet der Geldbeutel und das Leistungsvermögen. Eine relativ preiswerte Plastikauflage kann aber durchaus auch Ihren Zweck erfüllen. Es gibt etliche Spitzenschützen, die dieser Auflage ihr Vertrauen schenken. „TEUER IST NICHT IMMER BESSER„. Die gleichen Argumente treffen auch auf den Button zu. Man sollte nur auf eine verschleißarme Spitze, eine leichtgängige Federung und gute Einstellbarkeit Wert legen.

Wie der Name schon sagt soll ein Stabilisationssystem die Schwingungen beim Schuss aufnehmen. Damit kann der Bogen ruhiger gehalten werden. Dies zeigt sich deutlich im Trefferbild. Das „Stabilisationssystem“ kann bestehen aus dem Monostabi mit eventuellem Schwabbelendgewicht, dem Vorbau mit eventuellem Dämpfer und der Spinne, die die Seitenstabis aufnimmt. Ebenso können noch kleinere Monostabis oben und unten am Mittelteil angebracht werden. Das Stabilisationssystem wird auf den jeweiligen Schützen abgestimmt. Diese Abstimmung sollte nur von einem Fachmann erfolgen. Beim Stabilisationssystem gibt es auch eine Fülle unterschiedlicher Komponenten. Wie schon gesagt auch hier ist nicht das Teuerste das Beste.

Hier wurde nur eine relativ einfache Beschreibung des Recurvebogens dargestellt. Detailliertere Informationen findet Ihr im Internet.